Aktuelles

Auf unserer Aktuelles Seite veröffentlichen wir in regelmäßigen Abständen Updates zu unseren Projekten und Zielen. Ähnlich wie ein Newsletter sollen Sie einen Überblick über die Tätigkeit des Vereins kriegen und aktiv mitverfolgen können woran wir arbeiten.
Ausstellung über Ales Bialiatski im Paul-Löbe-haus
17.06.2024
Es war uns eine große Ehre, an der Eröffnung der Ausstellung über den Gründer des Menschenrechtszentrums „Viasna“ und Friedensnobelpreisträger von 2022 Ales Bialiatski, am 11. Juni 2024 im Paul-Löbe-Haus teilnehmen zu dürfen.
Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt eröffnete die Ausstellung „I am not afraid, let them be afraid“.

Drei Schülerinnen und zwei Lehrer der IGS Buchholz, Saskia Meyer, Sarah Kennedy, Ronja Zebisch, Gerald Gusche und Anna Heilig-Stern, übersetzten die Exposition der belarussischen Gemeinschaft RAZAM e.V. vom Englischen ins Deutsche, die bereits vor einigen Wochen auf Plakaten in der Agora der IGS Buchholz ausgestellt wurde.
Zusammen mit anderen Menschenrechtsaktivisten der 1996 gegründeten NGO (non governmental organisation) „Viasna“, sitzt Bialiatski seit dem 14. Juli 2021 als politischer Gefangener in Haft. Im Zuge friedlicher Proteste in Belarus wurden 2020/2021 überdies Zehntausende verhaftet, gedemütigt und gefoltert, unter anderem durch die dort herrschende Kälte, wie Leanid Sudalenka, Weggefährte von Ales Bialiatski, berichtete. Am 03. März 2023 wurde Bialiatski zu zehn Jahren Haft in Belarus und einer Geldstrafe von umgerechnet 60.000 US-Dollar verurteilt.

Im Anschluss an die bedeutsamen Reden, führte Frau Jun.-Prof. Dr. Yaraslava Ananka der belarussischen Gemeinschaft RAZAM e.V. ausgewählte Gäste durch die Ausstellung, die den beschwerlichen Weg und langwierigen Kampf des belarussischen Menschenrechtsaktivisten für ein demokratisches Belarus widerspiegelt.
If you are going through hell, keep going - letters from female political prisoners in belarus
18.06.2024
Am 10. Juni 2024 wohnten zwei Schüler der IGS Buchholz und Mitglieder der Herzbrücke Nordheide e.V. einer Veranstaltung im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus zu politischen Gefangenen in Belarus bei.

Ausführlich wurde aus dem Werk der Filmemacherin und Herausgeberin des Buches „Wenn du durch die Hölle gehst, dann geh weiter – Zeugnisse inhaftierter Frauen in Belarus“ Cordelia Dvorák vorgelesen, wobei die Erzählungen eingehend von Maria Kalesnikava und Marfa Rabkova handelten, zu denen seit vielen Monaten kein Kontakt mehr besteht. Niemand weiß, wie es den Frauen geht und ob sie überhaupt noch am Leben sind. Einzig die Hoffnung bleibt, die selbst sie nicht in einer so aussichtslosen Situation wie ihrer verlieren und stets verbreiten. Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, parlamentarische Patin von Maria  sowie Agnieszka Brugger, stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion und parlamentarische Patin von Marfa, lasen Briefe der mutigen Frauen aus der Gefangenschaft vor. Zwischendurch sorgte das belarussische Frauengesangstrio KRIWI mit herzerwärmenden Volksliedern für musikalische Begleitung. Die Diskussion der drei Gäste Cordelia Dvorák, Tatsiana Khomich, Schwester von Maria und Mitglied im belarussischen Koordinierungsrat außerdem Olga Shparaga, belarussische Philosophin und Autorin, unter anderem des Buches „Die Revolution hat ein weibliches Gesicht“, selbst für einige Zeit eine politisch Gefangene in Belarus,  war mehr als unwahrscheinlich fesselnd und lehrreich. Dabei übernahm Robin Wagener, Berichterstatter Belarus, Auswärtiger Ausschuss, Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion, die Moderation. Im Anschluss daran wurden Hilfsorganisationen für politische Gefangene in Belarus, mitunter die belarussische Gemeinschaft RAZAM e.V., Libereco – Partnership for Human Rights e.V. und Politzek.me vorgestellt.

Jeder von uns hat die Möglichkeit, aufgrund aufmunternder Postkarten für politische Gefangene in Belarus, das Leben in Haft ein klein wenig erträglicher zu gestalten obgleich wir nicht wissen, ob diese tatsächlich von den Augen gelesen werden, für die sie bestimmt sind.

Nicht zuletzt wurde deutlich, dass Frieden und Demokratie keine Selbstverständlichkeit sind und es einen immer währenden Kampf für die Erhaltung dessen geben wird.
#westandbyyou
Hilfstransport nach Berdychef Anfang April
27.02.2024
Am 24. Februar jährte sich der Überfall auf die Ukraine zum zweiten Mal. Und damit jährten sich auch die nach wie vor nicht aushaltbaren Bilder von Krieg und Zerstörung.
Seit März 2022 unterstützen wir im Besonderen das Militär- und Veteranenhospital in Berdychev sowie verschiedene zivilgesellschaftliche Einrichtungen wie eine Schule, einen Kindergarten und ein Kinderheim.
Aktuell bereiten wir den nächsten Hilfstransport vor und sind dabei auf Eure/Ihre Hilfe angewiesen, um den Menschen in ihrer Bedrängnis zu helfen.
Mehr Informationen über unseren Hilfstransport sowie Möglichkeiten zu spenden finden sie hier.
Auschwitz - Ein Text von Celina Tödter
10.02.2024
Im Anschluss an unsere Bildungsfahrt, hat Celina Tödter, Teilnehmerin und Schülerin des 13. Jahrgangs der IGS Buchholz, einen Text verfasst, indem sie ihre Gedanken zu Ausschwitz niedergeschrieben hat.

Auschwitz
Auschwitz – ein Ort, an dem es jeglichem menschlichen Individuum missfällt freudige Emotionen zu empfinden. Ein Ort, der es ermöglicht, zutiefst verborgene Emotionen hervorzurufen.
Gefühlschaos.
Kannst du wirklich verstehen, was in den Köpfen, im Innern derer die dort die Täterrolle und derer, die die Opferrolle, ob gezwungenermaßen oder freiwillig, einnahmen vor sich ging? Kannst du wirklich denken, du verstündest was vor sich gegangen wäre, obwohl du selbst nicht dabei warst?
Stunden, Minuten, Sekunden.
Das ewige Warten auf den Tod. Gab es einen Grund zur Hoffnung? Gab es tatsächlich jene, die nicht verzweifelten?
Wie können Familienväter eben noch ihren Kindern einen Gutenachtkuss auf die zarten Wangen drücken und schon im nächsten Augenblick einem fremden Kind die Pistole an den Hinterkopf halten? Wo ist das Gewissen, wo die Vernunft? Wie ist ein Mensch dazu imstande, täglich zehntausende Identitäten zu vernichten?
Du hast gesehen was sie sahen. Du standst dort, wo auch sie standen. Du hast dir vorgestellt, was sie erlebten und konntest es doch nicht nachvollziehen. Wirst du es jemals verstehen können?
Vielleicht.
Wer waren sie?
Aussichtslos und hoffnungsvoll. Gebrochen und stark. Aufwühlend, ergreifend, abartig, prägend. Es gibt viele Adjektive die das Geschehene beschreiben können und doch passt keines, womit sich das Ausmaß erklären ließe. Wie sollst du etwas ausformulieren, bei dem dir die Stimme versagt, das Herz stolpert, die Gedanken sich im Kreise bewegen?
Wie?
Du kannst nichts sagen, dass alles ungeschehen machte. Das erklärt, was vor sich ging. Dir eine Antwort darauf gibt, warum was wie getan wurde, um Menschenleben vollends auszulöschen.
Warum?
Weil wir Menschen sind. Wir sind fehlbar - und verführbar.

Ein Text von Celina Tödter
Demokratie Verteidigen - Gemeinsam gegen rechts
24.01.2024
Wir von der Herzbrücke Nordheide beteiligen uns an der Demonstration gegen Rechtsextremismus in Buchholz in der Nordheide am 27.01.2024.
Da uns Demokratie und der Kampf gegen Rechts eine Herzensangelegenheit sind möchten wir an dieser Kundgebung mitwirken und bitten alle Bürger sich uns anzuschließen.
Es folgt der offizielle Aufruf zur Demonstration.

Seit Jahren radikalisiert sich die AfD in aller Öffentlichkeit und ihre Umfragewerte steigen. Verfassungsschutzpräsident Haldenwang ruft im Interview die „schweigende Mehrheit“ der Gesellschaft auf, für die Demokratie einzustehen. Gefahren durch Rechtsextremismus und Antisemitismus würden bislang nicht ausreichend wahrgenommen. Nun haben Recherchen der Redaktion von Correctiv! ein Geheimtreffen von AfD-Mitgliedern und bekannten Rechtsextremen in Potsdam enthüllt, bei dem grundgesetzwidrige Pläne zur zwangsweisen Deportation von deutschen Bürgern im Falle einer Machtübernahme besprochen wurden. Das hat das Fass für viele zum Überlaufen gebracht: „Nie Wieder“ ist jetzt! Demokratie und Menschenrechte werden durch Rechtsextreme gefährdet und müssen von der Mehrheit verteidigt werden. Das beginnt damit, nicht mehr zu schweigen und auf die Straße zu gehen. Wir rufen alle demokratischen Parteien, Organisationen, Vereine und MitbürgerInnen auf, in einem Buchholzer Bündnis für Demokratie gemeinsam ein Zeichen gegen Rechtextremismus zu setzen. Wir wollen in einem ersten Schritt am 27. Januar, dem „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“, in Buchholz eine Kundgebung auf dem Peets Hoff veranstalten, zu der alle Demokraten eingeladen sind. Motto: „Für Demokratie und Menschenrechte! – Gegen Rassismus, Antisemitismus, Hass und Hetze!“
Demokratie Erleben - Ein Eindrucksvoller besuch
im bundestag und im auswärtigen amt
14.11.2023
In einem Plenarsaal eines Ausschusses.
Eine ganz besondere Einladung führte eine kleine Gruppe aus Schüler:innen und Lehrer:innen der IGS Buchholz am vergangenen Dienstag, 14.11.2023, in den Bundestag und in das Auswärtige Amt nach Berlin.
Robin Wagener, Mitglied des Deutschen Bundestags, der im Rahmen einer Veranstaltung über die Situation der politischen Gefangenen in Belarus in diesem Jahr Gast einer Gesprächsrunde an der IGS Buchholz war, hat engagierte Schüler:innen und Lehrkräfte eingeladen, das politische Leben in Berlin an einem Tag aktiv mitzuerleben. Nach einer beeindruckenden Sicherheitskontrolle traf die Kleingruppe auf Wageners Büroleiterin Carolin Holzhäuser und durfte das vielleicht einmalige erhabene Gefühl erleben, einen Roten Teppich zu beschreiten. Im Gespräch mit Robin Wagener, der als Koordinator für die Region südlicher Kaukasus, die Republik sowie Zentralasien im Auswärtigen Amt fungiert, wurden zahlreiche Fragen beantwortet

Mit Blick auf das aktuelle Weltgeschehen wurde auch der Nahostkonflikt kritisch hinterfragt, doch auch die Erörterung der Politik in den Star Wars Prequels wurde nicht ausgespart.
Ein weiterer Höhepunkt stellte ein anschließendes Gespräch mit einem Diplomaten des Auswärtigen Amtes dar, der einen lebhaften Einblick zu seinen Einsätzen in Asien und Südamerika ermöglichte. Die geheime Hoffnung, Annalena Baerbock zu sehen, ging nicht in Erfüllung, doch der folgende Programmpunkt, ein Treffen mit Mitarbeiter:innen der Hilfsorganisation „Libereco”, die sich für politische Gefangene in Belarus einsetzt und Patenschaften zwischen Gefangenen und Politiker:innen organisiert, hat die Gruppe schnell auf andere Gedanken gebracht. Inspirierend und sehr engagiert werden die Menschen von „Libereco” wahrgenommen, eine zukünftige Projektkooperation ist bereits in Planung.

Die anschließende Führung durch den Bundestag mit Besuch des Paul-Löbe-Hauses und Besichtigung der Tagungssäle der Ausschüsse wurde durch vielfältige Informationen und Anekdoten von Frau Holzhäuser bereichert. Die zeitintensive Arbeit einer Politikerin oder eines Politikers konnte anschaulich beobachtet werden, wenn diese noch spät am Abend durch die Gänge hetzten oder in Ausschüssen zu sehen waren. Die Schüler:innen erleben hier Demokratie und erfahren, wie viele Menschen an Entscheidungen beteiligt sind.
Als besonders berührend empfunden wurden die historischen Zeugnisse und Kunstwerke im Bundestag. Eine Wand mit Botschaften von Soldaten nach der Befreiung Berlins im Zweiten Weltkrieg zeugt von den Empfindungen der Menschen zu jener Zeit.
Der intensive Tag endete mit einem Blick über Berlin von des Kuppel des Reichtstags.
Dankbar schaut die Gruppe auf diese Möglichkeit, einen so intensiven Tag erleben zu dürfen, zurück.
Auf dem Bild vor der Mauer sind von links nach rechts Tatiana Grosser, Emma, Ava, Anna Stern, Emma, Malte Thiel, Laurenz Soltau, Ole Sandström und Gerald Gusche zu sehen